Pädagogische Schwerpunkte


Die pädagogisch Arbeit

Gemäß Kinderbildungsgesetz (KiBiz) §13 wird der Bildungsauftrag der Einrichtung wie folgt formuliert:
„Die Bildungs- und Erziehungsarbeit zielt darauf hin, das Kind (…) in seiner Entwicklung zu einer eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern, er zu Verantwortungsbereitschaft, Gemeinsinn und Toleranz zu befähigen, seine interkulturelle Kompetenz zu stärken, die Herausbildung kultureller Fähigkeiten zu ermöglichen und die Aneignung von Wissen und Fertigkeiten in allen Entwicklungsbereichen zu unterstützen."
(aus: Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0 – 10 Jahren in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich in NRW)

Eine Aufgabe des Kindergartens ist es, Kindern ein angemessenes Spielfeld für vielfältiges Spielen und Lernen bereitzustellen.

Spielen ist Ausgangspunkt für alle Bereiche der Kindergartenarbeit und durchdringt alle Schwerpunkte (soziale und religiöse Erziehung, Sprechen und Sprache, Natur und Kulturelle Erfahrung, Bewegungserziehung, usw.).

Während der Freispielphase können Kinder ihre Spielpartner frei wählen, auch die Art der Beschäftigung und die Verweildauer. Wer Ruhe braucht findet diese in der Kuschelecke, im Turnraum ist Bewegung angesagt und am Maltisch Kreativität. Es wird gebaut, gewürfelt und in verschiedene Rollen geschlüpft.

Wird mein Kind überhaupt gefördert?

Das fragen sich viele Eltern, die Ihr Kind in den Kindergarten bringen, denn bei uns wird dem Freispiel viel Zeit gewidmet.
Die Bedeutung des freien Spiels ist für die ganzheitliche Förderung der Entwicklung des Kindes ganz enorm:
Das Kind kann seinen eigenen Impulsen folgen und erlebt dabei Freiheit, die im realen Leben nicht gegeben werden kann.
Das Kind ist schöpferisch tätig. Es erlebt Freude, die nicht mit materiellen Werten messbar ist
Das Kind erlebt das Gefühl von Kraft, wenn es Vater, Mutter, Polizist oder Lehrerin spielt.
Das Kind hat die Möglichkeit, positive und negative Eindrücke zu verarbeiten, indem es Konflikte nachgestaltet.

Entgegen der Befürchtungen mancher Eltern bietet das freie Spiel viele Lern- und Entwicklungschancen. Die Kinder können dabei Erfahrungen sammeln, die für später wichtig sind. Dazu gehört auch, dass Kinder gewisse Spiele oder Aktivitäten meiden. Schließlich wählt jeder bevorzugt das aus, was Erfolgserlebnisse verspricht und wenige das was frustriert.

Für die Erzieherin stellt die Freispielzeit daher eine Phase wichtiger Beobachtungen dar:
Womit beschäftigt sich das Kind und wie?

Daraus können sich Hinweise auf eine eventuelle Förderung ergeben:
Verweigert das Kind jegliche Form von Puzzle, weil es einfach keine Lust hat?
Oder hat es Schwierigkeiten, die Teile zu einem Ganzen zusammenzufügen?
Braucht es nur ein paar Tipps, oder muss es in seiner visuellen Wahrnehmungsverarbeitung unterstützt werden?

Keine Lust zu puzzeln ist für sich gesehen unbedeutend. Steckt jedoch eine Wahrnehmungsstörung dahinter, können spätere Schulleistungen dadurch erheblich beeinträchtigt werden. Oft lässt sich eine richtige Interpretation nur durch detaillierte Beobachtungen im freien Spiel finden, darum ist die Freispielzeit auch ein so wichtiger Baustein im Tagesablauf des Kindergartens.

Es gibt auch Phasen mit gezielter Förderung, z. B.  Freispielangebote, Sprachförderung, Bewegungsaktivitäten …
Wertvoll werden beide erst, wenn sie ausgewogen sind.

Bedeutungsvolles Lernen wird dann ermöglicht, wenn Inhalte und Themen für Kinder interessant und attraktiv sind, wenn sie selbst einen Sinn herstellen oder entdecken können, wenn die Inhalte an die Lebenswirklichkeit anknüpfen und dadurch eine Relevanz erhalten. In der Beschäftigung mit anspruchsvollen Aufgaben müssen Kinder die Möglichkeit erhalten, ihren eigenen Fragen selbstständig nachzugehen, eigene Lösungsmöglichkeiten zu suchen und untereinander Zugangsweisen zu erproben.  Projekte sind in besonderer Weise dazu geeignet, diese pädagogischen Ziele in die Praxis umzusetzen. Kinder machen heutzutage nur noch wenige Natur- oder Primärerfahrungen. Sie leben in einer Welt, die immer komplexer geworden ist. Informationen präsentieren sich ihnen häufig nur als Einzel- oder Fachwissen.

In einem Projekt beschäftigen sich Kinder über einen längeren Zeitraum mit einem Thema und erhalten so die Möglichkeit, verschiedene Aspekte kennenzulernen, Zusammenhänge herzustellen und Bedeutungen zu gewinnen.

Mit dem Thema „Wald" beispielsweise können unterschiedliche Aspekte angesprochen werden, die Tier- und Pflanzenwelt des Waldes als ökologisches System, Wald als Erholungs- und Freizeitgebiet oder Aspekt des Naturschutzes. Im Rahmen so angelegter Projekte haben Kinder die Möglichkeit zu unterschiedlichen Aktivitäten und Herangehensweisen und werden so ganzheitlich angeregt und gefördert. Die sozialen Kompetenzen werden gestärkt, in dem sie mit anderen Kindern zusammenarbeiten und sich gegenseitig austauschen. Die Bildungsangebote sind derart gestaltet, dass Kinder dazu angeregt werden eigene Strategien zu entwickeln, um etwas herauszufinden.